Albert Londres, Die Strafgefangenen der Landstraße. Reportagen von der Tour de France, Bielefeld: Covadonga, 2011, 123 Seiten, gebunden, ISBN 879-3-936973-64-8. Neuware.
Inhalt: Der Journalist Albert Londres begleitete 1924 die Tour de France und publizierte meisterhafte Einblicke in die Torturen der Tour mit ihren damals noch sehr langen Etappen. In die Radsportgeschichte ging u.a. das Dopinggeständnis der Pélissier-Brüder ein.
Verlagstext: "Als sich Albert Londres im Sommer 1924 an die Fersen der längst sagenumwobenen Tour de France heftet, gelingt ihm - dem Star-Reporter mit dem untrüglichen Gespür für große Geschichten - eine Momentaufnahme, die seither ihren festen Platz in den Annalen des Sports hat. Das Dopinggeständnis zweier großer Favoriten und Publikumslieblinge.
Die Brüder Pélissier haben das Rennen, aus Protest gegen ein unbarmherziges Reglement, kurzerhand verlassen; nun klagen sie in einer Bar am Streckenrand dem berühmten Journalisten ihr Leid: Wollen Sie mal sehen, womit wir fahren? Hier… Aus seinem Beutel holt er eine Ampulle hervor: Das ist Kokain für die Augen, und dies hier ist Chloroform für das Zahnfleisch. […] Dürfen es auch ein paar Pillen sein? Wollen Sie welche sehen? Hier bitte. […] Francis bringt es auf den Punkt: Wir fahren mit Dynamit.
Und dennoch: In ihrer Gesamtheit waren die Reportagen des Albert Londres von der Frankreich-Rundfahrt dem hiesigen Publikum bis dato quasi unbekannt. Nun aber, nach fast 90 Jahren, legt der Covadonga Verlag die komplette Artikelserie, die dereinst in Le Petit Parisien erschien, erstmals in einer deutschen Übersetzung vor. Ein unverzichtbares Zeitdokument. Eine zauberhafte Wiederentdeckung - für Sport- und Literaturliebhaber gleichermaßen.
Albert Londres (1884-1932) war Kriegskorrespondent, Schriftsteller und Poet. Der Franzose gilt als einer der Gründerväter des investigativen Journalismus. In seinen Reportagen aus aller Welt entlarvte und geißelte er u.a. die Auswüchse von Kolonialismus, Zwangsarbeit und Antisemitismus. Londres starb während der Rückkehr von einer Recherchereise nach Shanghai bei einem Schiffsbrand im Roten Meer. Nach ihm benannt ist bis heute einer der renommiertesten französischen Journalisten-Preise.
Aus dem Französischen von Stefan Rodecurt."
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